Kurzportrait der Zeitschrift für Literatur & Kultur
Was bewegt jemanden, eine neue Kultur- und Literaturzeitschrift herauszubringen? Zudem noch ohne jede Förderung, produziert alleine aus den Abonnementserlösen? Wie ist das in Österreich möglich?
Haimo L. Handl, gründete mit Gleichgesinnten 2008 den Bildungs- und Kulturverein GLEICHGEWICHT (www.gleichgewicht.org) in Drösing, Weinviertel, der unter anderem auch grenzüberschreitende Kulturprojekte durchführt. Er rief Ende 2008 den Kleinverlag Driesch ins Leben, um Buchpublikationen, die sich auch als Resultate dieser Kulturprojekte einstellten, zu publizieren. Die vielfältigen und weiten Kontakte mit Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland führten dazu, Ende 2009 das Zeitschriftenprojekt zu wagen.
Nachdem kein Kapital vorhanden war, um die Produktion sofort zu starten, wurden Schriftstellerinnen und Schriftsteller eingeladen, Beiträge zuzusenden, die zuerst in einer Null-Nummer im Internet (www.drieschverlag.org) veröffentlicht werden sollen, um dann, wenn innerhalb eines Vierteljahres genügend Abonnements geordert und bezahlt wurden, die reguläre Produktion der Quartalszeitschrift durchzuführen. Eine Art Subskription, die auf das Vertrauen der Angesprochenen baute. Die Rechnung ging auf. Im April 2010 erschien die erste Ausgabe, gefolgt von der zweiten Ende Juni. Die dritte wird am 30. September ausgeliefert und die vierte Mitte Dezember.
Die Abonnements decken allerdings nur die Druckkosten; gegenwärtig werden weder Autoren noch die Redakteure entlohnt. Sie investieren aus purem Engagement in das Projekt, welches sich aber positiv zu entwickeln scheint: Es werden Beiträge von Interessierten aus verschiedensten Ländern eingereicht, so dass die Auswahl für die ca. 110 Seiten pro Ausgabe der fünfköpfigen Redaktion nicht leicht fällt, weil aus budgetären Gründen nicht alles untergebracht werden kann, was für die Publikation tauglich wäre.
Der erste Jahrgang 2010 weist jeder Ausgabe einen Themenschwerpunkt zu, der jedoch nicht sklavisch rigide beachtet wird: Heft 1 widmet sich dem Thema "Sucht & Süchte", Heft 2 "Würde", Heft 3 "Privatheit" und Heft 4 "Zukunft".
In den beiden ersten Ausgaben waren Texte (Prosa, Lyrik, Kulturessay) sowie Fotografien und Cartoons von Autorinnen und Autoren aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Tschechien, Rumänien, Usbekistan, England, Niederlande, Spanien, Argentinien, Indien, China versammelt; es folgen in den nächsten Ausgabe welche aus Polen, der Slowakei, Russland und den USA.
Alle Texte in anderen Sprachen als Deutsch oder Englisch werden neben der Originalversion mit deutscher oder englischer Übersetzung veröffentlicht. So kann man Texte auch auf katalanisch, spanisch, niederländisch, tschechisch, slowakisch, polnisch, russisch, arabisch oder chinesisch lesen.
Ziel ist es, Beiträge von Autorinnen und Autoren bzw. Künstlern aus der Region, aus Österreich und dem Ausland zu publizieren, um damit einen grenzüberschreitenden Austausch zu leisten, der sich hohen qualitativen Ansprüchen verpflichtet fühlt. Es werden nur Originalbeiträge veröffentlicht; wobei bei Übersetzungen zumindest diese noch unveröffentlicht sein müssen. Driesch orientiert sich ganz international und präsentiert Arbeiten von Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt, in jeder Sprache. Es gelten primär literarische Qualitätskriterien.
Neben Dr. Haimo L. Handl, der als Herausgeber und Chefredakteur fungiert, arbeiten Franz Blaha, Gabriele Folz-Friedl, Mag. Maria Hammerich-Maier, Elfie Resch und Elisabeth Zahlmayer als Redakteure und Redakteurinnen mit.
Die Zeitschrift hat das Format von 15 x 23 cm, färbigen Umschlag, und ist broschiert. Der Umfang liegt bei 110 Seiten oder mehr pro Ausgabe. Ein Jahresabonnement kostet inklusive Porto (Österreich) Euro 40,00 bzw. für den EU-Raum Euro 50,00
DRIESCH - Zeitschrift für Literatur & Kultur
ISSN 2078-6433
www.drieschverlag.org
redaktion(at)drieschverlag.org
|