Heide Breuer: Die Brüder von Van |
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![]() Die Brüder von Van. Roman Format 150 x 230 mm, Farbumschlag, Broschur, 222 Seiten, € 17,00
© Driesch Verlag, Drösing 2014
Ein packender Roman, der spannungsreich und
berührend zugleich, jedoch ohne jede Sentimentalität, die Geschichte eines
Brüderpaars in der kurdischen Türkei erzählt und ein dichtes Bild nicht nur der
Protagonisten, sondern auch der Gesellschaft, in der sie leben, zeichnet. Heide
Breuer erzählt einfühlsam und gehaltvoll. Zugleich reflektiert sie über ihre
Figuren gesellschaftskritisch, ohne dabei aufdringlich zu werden. Die Sympathie
für Land und Leute wirkt ansteckend. Im Oktober 2014 erschienen
Helga Kügerl (Bibliothek Gleichgewicht)
Die kurze Verlagsanzeige lautet:
Ein packender Roman, der spannungsreich und berührend zugleich, jedoch ohne jede Sentimentalität, die Geschichte eines Brüderpaars in der kurdischen Türkei erzählt und ein dichtes Bild nicht nur der Protagonisten, sondern auch der Gesellschaft, in der sie leben, zeichnet. Heide Breuer erzählt einfühlsam und gehaltvoll. Zugleich reflektiert sie über ihre Figuren gesellschaftskritisch, ohne dabei aufdringlich zu werden. Die Sympathie für Land und Leute wirkt ansteckend. Und in der Tat breitet die Autorin, die schon einige Romane bzw. Prosaarbeiten publiziert hat, und die auch als Keramikerin seit Jahren erfolgreich kreiert, eine Geschichte aus, die einerseits nicht nur privat bleibt, andererseits sich jeden Politjargons enthält und keine ideologischen Versatzstücke strapaziert. Die komplexe Geschichte handelt von einem Brüderpaar; Asad, der in Wien lebt, und Kadir, der in der kurdischen Heimat, in Van, verblieb. Ausgang nimmt die Geschichte mit dem Besuch Asads daheim aus dem traurigen Anlass des Todes seines Bruders. In vielen Erinnerungen wird die intensive, oft problematische Beziehung der Brüder dargelegt, die Familie, die Beziehungen der Geschwister und Freunde, das Leben im kriegsgeschundenen Land. Zur privaten Beziehungsebene gesellt sich die gesellschaftliche. Die Autorin schält präzise den Einfluss des Sozialen, Gesellschaftlichen, Politischen heraus, um darin die davon beeinflusste private Welt darzustellen. Eine frühere Liebesbeziehung von Asad wird durch eine zufällige Begegnung wieder schmerzlich und intensiv aktuell, die Erinnerung an das Verhalten seines Bruders, dessen Freundin sie geworden war, die er aber abbrach, weckt Zorn. Doch stärker drücken die politischen Ereignisse, die Gefährdung durch Aktionen des radikalen Freundes Hüseyin, der als PKK-Unterstützer nicht nur reden und schreiben will, wie Kadir, der Journalist, sondern handeln, das heißt, aktiven Widerstand leisten. In diesem Geflecht unterschiedlicher Interessen und Leidenschaften rekapituliert Heide Breuer in einfühlsamer Sprache ein Kultur- und Gesellschaftsbild, das weder belehrend, noch ideologisch oder besserwisserisch befrachtet ist. Sie schafft es, anhand der Charaktere ein dichtes Bild zu zeichnen, das über das Private weit hinausreicht. Die Autorin hat die Landstriche bereist, unternahm viele Erkundungen, wie sie überhaupt oft die Türkei, besonders den Osten, als auch nordafrikanische Länder bereiste, um sich der anderen, fremden Kultur auszusetzen und sie über die Buchstaben von Buchlektüren kennenzulernen. Ein Resultat ihrer Auseinandersetzung bietet dieser Roman, der emphatisch, packend Schicksale ausbreitet und zugleich Land und Leute in einer Weise schildert, die gefangen nimmt und anspricht.
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